
Fallstudie: Ein Haus als innovatives Energie-Ökosystem
Vor fünfzehn Jahren hat Peter van Hees, Innovation Manager bei der KBC, sein Haus gebaut. Die Entscheidung für den Kauf des Grundstücks fiel schnell, der Bau folgte im Rekordtempo. Peter, der von Haus aus ein Computerfan ist, wusste bereits, dass Technologie in seinem Haus eine wichtige Rolle spielen würde. Heute hat er ein hochentwickeltes Energiemanagementsystem, das nicht nur seine Energiekosten senkt, sondern auch Einnahmen generiert. Und das ist noch nicht alles. „Ich sehe es als meine Pflicht an, zum schrittweisen Abbau des Energieverbrauchs beizutragen", sagt Peter. „Für meine eigene Zukunft, aber noch mehr für die meiner Kinder.“
Grüne Energie dank einer Solaranlage
Peters Haus ist mit drei Sets von Solarmodulen ausgestattet:
- Standard-Solarmodule auf der Garage,
- Hocheffiziente Solarmodule auf dem Schwimmbad,
- Indach-Solarmodule auf dem Dach des Hauses.
Lesen Sie hier, welche Lehren Peter aus dem Umgang mit verschiedenen Solarmodulen gezogen hat

Drei Sets von Solarmodulen versorgen Peters Haus mit Energie. „In einigen Jahren werden Elektroautos als mobile Hausbatterie fungieren. Solaranlagen spielen dabei eine große Rolle.“

Alle Solarmodule sind mit einer 7-Zellen-Hausbatterie verbunden, die wie ein Turm aus gestapelten Kisten aussieht und wiederum mit einem intelligenten Steuerungssystem verbunden ist. Dieses System überwacht die Energiepreise, die Wettervorhersagen und das Verbrauchsverhalten des Haushalts, um das Laden und Entladen so effizient wie möglich zu gestalten. „FlexiO übernimmt für mich die Denkarbeit. Dieses System entscheidet in Abhängigkeit von den Marktpreisen und unserem Energieverbrauch, wann die Hausbatterie geladen oder entladen wird“, erklärt Peter. Peter hat daher auch einen dynamischen Energievertrag, bei dem sich der Strompreis stündlich ändert.
Grid Balancing: Geld verdienen mit Energiemanagement
Die Energie in Peters Haus wird von einer Hausbatterie und einem intelligenten Steuerungssystem gesteuert, das selbständig entscheidet, wann die Batterie geladen oder entladen wird.
Das intelligente Energiemanagementsystem von Peter ist Teil des Grid-Balancing-Netzes. Das heißt, seine Hausbatterie speichert nicht nur Energie für den Eigenbedarf, sondern trägt auch zur Stabilität des Stromnetzes bei. In Spitzenzeiten verkauft die Batterie Energie zu einem günstigen Preis und lädt sich selbst wieder auf, wenn die Preise niedrig sind. In einem Jahr sparte er dadurch nicht weniger als 2 700 Euro. Dieser Betrag umfasst die Senkung seiner Energierechnung und die Vergütung für den Netzausgleich. „Die Leute unterschätzen, wie viel man verdienen kann, wenn man klug mit Energie umgeht. Dank dieses Grid Balancing, des Netzausgleichs, macht sich mein System von selbst bezahlt", so Peter.
„Mit dem Aufkommen der Vehicle-to-Grid-Technik (V2G) im Jahr 2025 wird ein solcher intelligenter Ansatz noch effizienter werden. Elektroautos - die bis zu fünfmal leistungsfähiger sind als die derzeitigen Hausbatterien - werden dann als Speicher für den Haushalt und das allgemeine Stromnetz dienen. Ihr Auto wird eigentlich zu einer mobilen Hausbatterie", sagt Peter.

Peters Haus in Hofstade, mit den Indach-Solarmodulen auf dem Dach.
Stillsitzen ist nichts für Peter. Er denkt ständig darüber nach, was er noch ändern oder verbessern könnte. „Wir haben ein Stück Ackerland gekauft, das an unseren Garten angrenzt. Darauf befindet sich eine Scheune für eine zukünftige Schafherde. Auf diesem Dach möchte ich noch in Ost-West-Richtung ausgerichtete Solarmodule installieren. Diese Ausrichtung maximiert die Energieausbeute während des Tages und würde unser Haus noch energieeffizienter machen. Eine Ost-West-Ausrichtung sorgt für eine breitere Streuung des Energieertrags, was daher das ideale Szenario ist.
Neben dem Energiemanagement haben Peter und seine Frau auch in die Regenwassernutzung investiert. „Wir haben zwei Zisternen zu 10 000 Litern und eine zu 5 000 Litern. Wir verwenden das Wasser für die Toiletten, den Garten und die Autowäsche. Das ist gut für unseren Geldbeutel und für die Wasserversorgung in der Nachbarschaft.“

Peter hinter einer beeindruckenden Anzahl von Computerbildschirmen, mit seiner Energiemanagementsystem-App auf dem Tablet.
Ein selbst trainiertes Large Language Model
Auch darüber hinaus experimentiert Peter mit neuen Technologien. Derzeit trainiert er Jarvis - ein Large Language Model (LLM), wie wir es vom Chat GPT kennen - als virtuellen Assistenten, um seine Domotik mit Sprache zu steuern. Ich habe ihm aus Spaß eine leicht arrogante Haltung gegeben, he‘s got a bit of an attitude, wie man auf Englisch so sagt. Wenn ich also auffordere, das Licht auszuschalten, antwortet er manchmal: „Endlich haben die Lampen mal Pause, Mann.“ (lacht)
In Zukunft wird Jarvis nicht nur das Licht und die Temperatur in Peters Haus steuern, sondern auch aus dem Verhalten und den Gewohnheiten aller Bewohner lernen: Peter, seine Frau und ihre drei Kinder. „Die Sprachsteuerung wird eine Revolution auslösen. Ältere Modelle, wie Google Homes, können in dem, was Sie sagen, Absichten erkennen, aber Ihr Befehl muss eindeutig sein und darf nur eine einzige Botschaft enthalten. Die neuen Modelle können besser interpretieren, was gesagt wird, und lernen so wirklich, wie man lebt und denkt", sagt Peter enthusiastisch.
Informatiker ❤️ Domotics
Aber auf welche Leistung ist Peter am meisten stolz? Auf seine Domotik, wie sich zeigt. Nicht nur, weil sie technisch beeindruckend ist, mit Apps, Tablets an der Wand und Sprachsteuerung, sondern vor allem, weil sie von der ganzen Familie genutzt wird. Vom automatischen Ein- und Ausschalten von Licht und Heizung bis zum Öffnen des Garagentors per App ... Technik ist bei Familie van Hees keine Spielerei, sondern ein selbstverständlicher Teil des Alltags. „Viele Menschen installieren Domotik für sich selbst, aber mein Ziel war es, dass alle Familienmitglieder sie auf intuitive Weise nutzen können. Und das ist uns gelungen“, sagt Peter stolz.

Eines der Tablets an den Wänden von Peter. Kamerabilder, die Wettervorhersage, die Beleuchtung, die Temperatur im Haus: alles wird überwacht. Ein Tablet antippen reicht, um sogar Türen und Vorhänge zu schließen.
Für diese Domotik hat Peter beim Bau des Hauses so viele Kabel wie möglich verlegt. „Im Nachhinein betrachtet, war das immer noch nicht genug. Ich hätte besser Schächte anlegen lassen sollen, um zusätzliche Kabel leichter ziehen und neue Systeme reibungsloser integrieren zu können. Die Technologie entwickelt sich schnell weiter, und die Flexibilität der Verkabelung macht einen großen Unterschied.“
Für Peter bleibt die Innovation eine ständige Reise. Sein Haus ist nie „fertig“, sondern entwickelt sich ständig weiter zu einem intelligenten, autarken und effizienten Lebensraum. „Man muss immer innovativ bleiben. Was heute Stand der Technik ist, wird in fünf Jahren veraltet sein. Das macht es so faszinierend."
Peters Investitionen auf einen Blick
Datum | Gerät | Preis | Eigenschaften |
2008 | Indach-Solarmodule | 10 000 Euro | Ertrag von 1 500 Wp |
2019 | Solarmodule auf Poolhaus und Garage | 7 000 Euro (selbst installiert) | Ertrag von 7 500 Wp |
2022 | Hausbatterie | 7 000 Euro | Leistung von 25 kWh. |
Geschätzte Amortisationsdauer: 6 Jahre
Gute Entscheidungen – mit der KBC
Wohnen, arbeiten, leben: Das alles bringt Herausforderungen mit sich. Wir von der KBC halten Sie gerne auf dem Laufenden, was in den Bereichen Wohnen, Energie, Nachhaltigkeit und Mobilität passiert. Lesen Sie zum Beispiel mehr über die gelockerte Renovierungspflicht, informieren Sie sich über nachhaltigere Dämmstoffe oder entdecken Sie unsere Maklertipps für den Hauskauf. Möchten Sie in energetische Renovierung investieren? Berechnen Sie dann Ihren Energiekredit hier. Möchten Sie wissen, wie viel Sie mit einer Solaranlage sparen können? Das können Sie hier leicht berechnen.