Jonas Theyssens
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Energy Sharing oder Energieteilen wird einer der Trends unserer Generation

Das Leben wird teurer. Das hält uns jedoch nicht davon ab, mehr zu konsumieren, mit negativen Auswirkungen auf das Klima. Teilen kann eine Lösung sein. Unsere Wirtschaft befindet sich also auf dem Weg von einer traditionellen zu einer Sharing Economy. Denken Sie an Känguru-Wohnen, Coworking, Carsharing,... „Man kann auch Energie teilen, und für den Anleger ist es am besten, diesem Trend von Anfang an zu folgen“, sagt Jonas Theyssens von KBC Asset Management. 

„Wir sollten nicht nur weniger Energie verbrauchen, sondern sie auch anders nutzen. Seit der industriellen Revolution ist unser Energieverbrauch exponentiell gestiegen. Wir sind immer noch hauptsächlich von fossilen Brennstoffen abhängig, aber wir wissen inzwischen, dass dies schlecht für unseren Planeten ist und dass die natürlichen Ressourcen erschöpft sind", erklärt Jonas Theyssens, Aktienanalyst bei KBC Asset Management. In der Theorie ist die gemeinsame Nutzung von Energie bereits möglich. In der Praxis sind wir jedoch noch an die derzeitigen Grenzen des Energienetzes und der Vorschriften gebunden. 

 

Jeder kann Energie teilen

Jonas Theyssens

„Mit dem Aufschwung der grünen Energie kann jeder selbst seine eigene Energie erzeugen, auch Sie und ich“, erklärt Theyssens. „Es gibt Zeiten, in denen man mehr erzeugt als man verbraucht. Seit kurzem können Sie Überschüsse mit anderen teilen, sie verschenken oder weiterverkaufen. Kurz gesagt, Sie teilen Ihre erzeugte Energie mit anderen, die in diesem Moment den Bedarf haben.“  

„Es gibt verschiedene Arten des Energieteilens“, fährt Theyssens fort. „Erstens, die gemeinsame Nutzung von Energie bei sich selbst, zum Beispiel, wenn Sie mehrere Immobilien haben. Zweitens kann man in einem Gemeinschaftsgebäude Energie gemeinsam nutzen, zum Beispiel Solar- oder Windenergie in einem Mehrfamilienhaus. Und drittens kann man neuerdings auch Energie in einer Energiegemeinschaft teilen. Lokale Behörden, Unternehmen oder Bürger schließen sich dann zusammen, um gemeinsam in erneuerbare Energien zu investieren.“  

Großer Vorteil sind die relativ niedrigen Kosten, die auch Familien mit geringem Einkommen den Zugang ermöglichen. Auch Menschen, die keinen Platz für eine Solaranlage haben, können auf diese Weise einbezogen werden. „Die gesamte Gesellschaft kann sich an der Energiewende beteiligen. So kann jeder seinen Beitrag leisten und gleichzeitig davon profitieren. Natürlich muss man entsprechende Vereinbarungen treffen und sie zu Papier bringen, aber technisch braucht man nicht viel mehr als einen digitalen Zähler. Die langfristige Herausforderung ist für die Netzbetreiber und Energieversorger viel größer als für den normalen Bürger.“ 

Die gesamte Gesellschaft kann sich an der Energiewende beteiligen. Jeder kann einen Beitrag leisten und gleichzeitig von den Vorteilen profitieren.

Jonas Theyssens, Aktienanalyst bei KBC Asset Management

 

In den Trend investieren

Jonas Theyssens

Auch für den Anleger ergeben sich hier Chancen. „Oft handelt es sich noch um lokale Initiativen oder Start-ups. Aber irgendwann werden wir unsere Energie teilen müssen, das ist einer der Trends unserer Generation. Die gemeinsame Nutzung von Energie trägt zur Optimierung, Sicherung und Ökologisierung unserer Energieversorgung bei. Wenn Sie in die Energiewende investieren, surfen Sie als Anleger indirekt auf dem Trend zur gemeinsamen Nutzung von Energie. Es gibt unzählige Möglichkeiten. Sie können schon jetzt in Hersteller von Solarzellen oder Windturbinen oder in nachhaltige Bauunternehmen investieren. Und es geht noch weiter. Als Anleger können Sie sich auch Unternehmen ansehen, die Dienstleistungen für die Energiewende anbieten. Über eine Tochtergesellschaft begleitet die KBC beispielsweise KMU und berät sie beim Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Intelligente Technologien bieten auch Chancen für Anleger. Denken Sie an Unternehmen, die Ihr Haus intelligenter machen, indem sie Ihre Geräte miteinander kommunizieren lassen, mit dem Ziel, die Energieeffizienz zu verbessern". 

Ob Sie nun ein Vermögensverwalter, ein Unternehmen oder ein Anleger sind, es kommt darauf an, rechtzeitig auf den Zug aufzuspringen. Wenn Sie warten, bis sich große Dinge tatsächlich bewegen und der Trend greift, sind Sie eigentlich zu spät dran. Man muss aktiv werden und Vertrauen in die Zukunft haben.

Jonas Theyssens, Aktienanalyst bei KBC Asset Management

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Dieser Artikel ist rein informativ und sollte nicht als Anlageberatung betrachtet werden.