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Künstliche Intelligenz legt den Turbo für die Weltwirtschaft ein

Die Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) gewinnt immer mehr an Fahrt. Die Technologie transformiert ganze Strategien, steigert die Produktivität und kann die Weltwirtschaft ankurbeln. Dies kann auch den Anlegern zugute kommen. 

„KI wird zur wichtigsten Entwicklung dieses Jahrzehnts, so wichtig wie die Entwicklung des PCs und des Internets.“, so Bill Gates über die Auswirkungen der KI. Und Gates weiß, wovon er spricht. Der Gründer von Microsoft brachte Computer in jedes Wohnzimmer und veränderte die Welt. Jetzt stehen wir wieder vor einem solchen Moment.  
„Die Entwicklung der KI schreitet plötzlich viel schneller voran, als die meisten sich vorstellen konnten.“, sagt Joris Franck, Aktienanalyst bei KBC Asset Management. „Wir haben den Punkt erreicht, an dem von generativer künstlicher Intelligenz die Rede ist. Während gewöhnliche KI auf der Grundlage von gut strukturierten Daten arbeitet, kann generative KI mit unstrukturierten Daten umgehen. Ein solches Modell extrahiert Zusammenhänge aus einem Sammelsurium von Texten, Bildern und Videos. Das schafft unendlich viele neue Möglichkeiten.“ 

Die generative künstliche Intelligenz kann Erkenntnisse aus unstrukturierten Daten gewinnen, was unendlich viele neue Möglichkeiten schafft.

Joris Franck, Aktienanalyst bei KBC Asset Management

Steigerung von Produktivität und Gewinnspannen

ChatGPT hat die Aufmerksamkeit vieler Menschen und Unternehmen auf die generative KI gelenkt. „Eine solche Anwendung macht KI zugänglich. In der Vergangenheit wurde viel über Big Data und KI gesprochen, aber die Wahrheit ist, dass diese Dinge nur für sehr große Unternehmen zugänglich waren. Für kleine Unternehmen war das unerschwinglich. Aber jetzt schauen sich auch die kleinsten Organisationen ChatGPT an, um zu sehen, was sie damit machen können. Das ist ein echter Gamechanger.“, sagt Tom Simonts, Senior Financial Economist bei der KBC. 
Technologieunternehmen wie Apple, Microsoft, Nvidia, Amazon, Meta, Tesla und Alphabet - die sogenannten Magnificent 7 - haben den Weg für eine wahre KI-  elle geebnet. Sie stellen die notwendige Cloud-Infrastruktur und Rechenleistung zur Verfügung. „Der Technologiesektor ist eindeutig der erste, der von dieser Entwicklung profitiert. Aber die gesamte Wirtschaft kann sich die Vorteile zunutze machen. Es kommt darauf an, die Möglichkeiten der KI auch in anderen Sektoren gezielt anzuwenden. Das wäre ein enormer Schub für die Produktivität der Unternehmen, für die Gewinnspannen und letztlich für das Wirtschaftswachstum.“ 
Die KI-Technologie wird bereits jetzt häufiger in den unterschiedlichsten Sektoren eingesetzt. „Mit Hilfe generativer KI können tägliche Verwaltungsaufgaben wie Kommunikation, Übersetzungen, Marketingkampagnen, Softwareprogrammierung oder Analysen viel effizienter gestaltet werden.“, sagt Franck. Außerdem erwartet das Marktforschungsbüro Gartner, dass in einigen Jahren 30 Prozent der neuen Medikamente mithilfe generativer KI entwickelt werden. Es erwartet auch, dass 30 Prozent der Marketing-E-Mails automatisch erstellt und personalisiert werden. Und dass niemand mehr während eines Meetings Notizen machen muss, weil ein KI-Tool automatisch eine Zusammenfassung erstellt.  

Selbst die kleinsten Unternehmen schauen sich ChatGPT an, um zu sehen, was sie damit machen können. Dies ist ein echter Gamechanger.

Tom Simonts, Senior Financial Economist KBC

Investitionsmöglichkeiten

Die Integration von KI in bestehende Systeme und Prozesse bleibt eine Herausforderung und braucht Zeit. Es gibt auch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, der Eigentumsrechte und strenger Vorschriften, und die Technologie selbst leidet noch unter einigen Kinderkrankheiten. „Nicht alles ist ausgereift, das ist klar. Aber das wird diese neue Entwicklung nicht aufhalten.“, sagt Simonts. 

Auch Anleger können von diesem Trend profitieren, indem sie beispielsweise direkt in Unternehmen investieren, die von der KI-Entwicklung profitieren. „Die KI wird große Produktivitätsgewinne für Softwareentwickler, Designer und sogar Accountants ermöglichen. Auch die Nachfrage nach zusätzlicher Cloud-Infrastruktur wird stark wachsen, ebenso wie die Nachfrage nach Software, die KI-Lösungen anbietet. Die KI-Welle wird immer mehr Rechenleistung und damit Halbleiterchips und -geräte erfordern.“, sagt Franck. 

„Daneben bieten die indirekten Auswirkungen von KI auf ein Unternehmen auch Chancen für Investoren. Die Unternehmen spüren den Druck, KI zu implementieren. Andernfalls laufen sie Gefahr, einen Wettbewerbsnachteil zu erleiden und die Anleger langfristig zu enttäuschen.“, so Simonts abschließend. 

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Dieser Artikel ist rein informativ und sollte nicht als Anlageberatung angesehen werden.