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KI in der Vermögensverwaltung: „Unser Ziel ist es, die Blackbox in eine Glasbox zu verwandeln.“

„Nach jahrelanger Pionierarbeit führt KBC Asset Management nun künstliche Intelligenz in großem Umfang für ihre Anlagekunden ein. Die Technologie wird nicht mehr nur unterstützen, sondern selbst die Richtung vorgeben. „Wir stehen am Vorabend des selbstfahrenden Autos in der Vermögensverwaltung“, sagt Sara Baeten, General Manager Data-Driven Investing. Gleichzeitig bleibe der Mensch unverzichtbar.

„Ich vergleiche unseren Ansatz gerne mit dem Autofahren“, sagt Sara Baeten. „Am Anfang saß der Mensch am Steuer und die KI fungierte als intelligentes GPS. Die künstliche Intelligenz lieferte die Vorschläge, aber letztendlich waren es die Menschen, die entschieden. Wir haben beide Systeme - das menschliche und das maschinelle - jahrelang nebeneinander laufen lassen, so dass wir bei Bedarf immer wieder Anpassungen vornehmen konnten. Unsere ersten KI-gesteuerten Fonds waren für Early Adopters. Jetzt sind wir bereit für den nächsten Schritt. Darin ist die KI nicht mehr Co-Pilot, sondern ein vollwertiger Pilot. Wir befinden uns am Vorabend des selbstfahrenden Autos in der Vermögensverwaltung.“

 

Solide Grundlagen

Vollautomatisches Anlegen ist technisch möglich, aber in komplexen oder unerwarteten Marktsituationen bleibt die menschliche Erfahrung entscheidend. „KI ist wie ein Werkzeugkasten, der sich mit jedem neuen Algorithmus weiter vervollständigt. Wir können heute viel mehr Märkte und Unternehmen analysieren. Besonders als mittelgroßer europäischer Akteur ist dies ein großer Vorteil. Mit KI können wir Daten effizienter verarbeiten. Letztendlich geht es um das beste Risiko-Rendite-Verhältnis für den Kunden.

Innovation darf jedoch nicht auf Kosten der Disziplin gehen, betont Baeten. „Innovation ist wie der Bau einer Brücke: Die Pfeiler müssen solide sein, damit sie nicht einstürzt. Wir gehen immer von einer wirtschaftlichen Sichtweise aus und stellen von dort aus die logische Verbindung zwischen Rohdaten und Anlageentscheidungen her.“ 

Die Instandhaltung dieser Brücke ist ebenfalls von wesentlicher Bedeutung. „Man kann heute mit den vorhandenen Werkzeugen sehr schnell etwas bauen, aber ohne Erfahrung und Wissen fehlt die Stabilität und Haltbarkeit der Brücke. Nehmen wir zum Beispiel die Datenverwaltung. Wir überprüfen unsere Daten ständig auf Relevanz, Richtigkeit, mögliche Fehler usw. Wir haben ein ganzes Arsenal von Qualitätssicherungssystemen entwickelt, damit unsere Modelle zuverlässige Daten erhalten. Ein schlechter Input führt zu einem schlechten Output. Zuverlässige Inputs führen zu zuverlässigen Outputs.“

 

KI ist wie ein Werkzeugkasten, der mit jedem neuen Algorithmus immer vollständiger wird.

Sara Baeten, General Manager Data-Driven Investing KBC Asset Management

 

Mut und Führungsstärke

Der Ansatz der KBC hat erhebliche Vorteile für die Anleger. KI ermöglicht es Vermögensverwaltern, mehr Daten zu analysieren und schneller neue Erkenntnisse zu gewinnen. Dies erhöht sowohl die Effizienz als auch die Renditechancen. Die Rolle des Menschen verändert sich. „KI kann Muster in historischen Daten erkennen, aber nur Menschen können eine Vision der Zukunft entwickeln“, sagt Baeten. „Unsere Analysten entwickeln sich zu Trendbeobachtern. Sie bestimmen, welche Entwicklungen Investoren am besten berücksichtigen sollten. Diese Vision, das ist ihr Mehrwert.“ 

Vermögensverwalter werden so zu einer Brückenfigur zwischen Technologie und Marktkenntnis. „Ich sehe sie als Experten, die nicht nur die Finanzmärkte ergründen, sondern auch die Funktionsweise und die Grenzen der KI verstehen. Eine solche Rolle als Verwalter erfordert auch Mut und Führungsqualitäten. Man muss in der Lage sein, einzugreifen, wenn es nötig ist, aber auch selbstsicher genug sein, um das Steuer loszulassen, wenn die Technologie wirklich einen Mehrwert bringt.“

KI ist auch am Tisch des Investitionsausschusses vertreten. Wie ein wertvoller Stratege, aber einer ohne menschliche Vorurteile. „KI kennt keine Vorlieben, keine Gefühle. KI ist immer objektiv und entscheidet auf der Grundlage von Daten und Logik. Im Idealfall sagt die KI dasselbe voraus wie die menschlichen Experten am Tisch, aber es ist auch sehr spannend zu sehen, wie diese menschlichen Experten reagieren, wenn sie herausgefordert werden.“

 

Gewinnbringende Kombination von Mensch und Maschine

KI kann die menschliche Intelligenz verbessern, aber sie kann und sollte die menschliche Aufsicht nicht ersetzen, argumentiert Baeten. „KI ist kein Zauberstab mit magischen Ergebnissen. Man muss sich noch immer bewusst sein, wie und wann man sie benutzt. Eine völlig autonome Vermögensverwaltung durch KI mag technisch bereits möglich sein, aber die endgültige Verantwortung für die Ergebnisse bleibt bei uns Menschen. 

Die Grundlagen der Verwaltung bleiben laut Baeten bestehen. „Anlagegeschäfte werden umsichtig und wirtschaftlich fundiert getätigt. Das ändert sich auch dann nicht, wenn man innovative Techniken wie KI in die Verwaltung integriert. Unser Ziel ist es, die Blackbox in eine Glasbox zu verwandeln.“ 

Disziplin und Transparenz sind hier entscheidend. „Wir bei KBC Asset Management können dank unserer Pionierrolle und unserer über 35-jährigen Erfahrung mit quantitativen Anlagen auf eine unglaubliche Erfahrung zurückgreifen. Wir gehören zudem zur großen KBC Gruppe mit ihrer modernen Infrastruktur. Da wir vieles selbst entwickeln, ist es auch einfacher zu erkennen, wo der tatsächliche Mehrwert der einzelnen Signale liegt. Wir wissen, welchen Beitrag jedes Signal zur Performance oder zum Risiko leistet. Wir werden nie den gesamten Nebel aus dem Glaskubus entfernen können, aber hoffentlich genug, um uns auf die Technik im Inneren verlassen zu können“, schließt Baeten.

 

Eine völlig autonome Vermögensverwaltung durch KI mag technisch möglich sein, aber die endgültige Verantwortung für die Ergebnisse bleibt bei uns Menschen.

Sara Baeten, General Manager Data-Driven Investing KBC Asset Management

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Dieser Artikel ist rein informatorisch und darf nicht als Anlageberatung betrachtet werden.