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Klima: 2030 nicht erreicht und dennoch 2040 im Visier

Der Sommer 2023 mag in unserem Land wechselhaft gewesen sein, aber anderswo in Europa und darüber hinaus war er der Sommer der (erneuten) Hitzerekorde. Erst kürzlich gab die Forschungsgruppe World Weather Attribution bekannt, dass die Hitzewellen, unter denen Nordamerika und Europa im Juli gelitten haben, "ohne den Klimawandel praktisch unmöglich gewesen wären". Die Uhr tickt also für politische Maßnahmen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung.

Bis 2030 dauert es nicht mehr lange

Seit letztem Sommer wurden in der EU einige wichtige Schritte in Sachen Klimagesetzgebung unternommen. So wurden mehrere Gesetze verabschiedet, um die Verwirklichung des ehrgeizigen und verbindlichen Fit-for-55-Ziels zu ermöglichen. Die auffälligsten Beispiele sind der CO2-Grenzausgleich (CBAM), die verpflichtende Installation von Ladestationen für Pkw und Lkw, eine Ökologisierung der Kraftstoffe im Luft- und Schiffsverkehr, ein schnellerer Rückgang der Emissionszertifikate im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems und ein Verbot des Verkaufs von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren bis 2035.

Die neuen Gesetze kommen keinen Moment zu früh, denn die Zeit läuft ab, um die Ziele für 2030 zu erreichen. Und je länger man mit dem Handeln wartet, desto höher sind die Übergangskosten. Es lohnt sich also, die notwendigen Maßnahmen in Angriff zu nehmen.

Die neuen Gesetze sind eine wichtige, aber nicht hinreichende Voraussetzung für die Erreichung der Klimaziele für 2030. Wenn die EU ihre Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55% (im Vergleich zu 1990) senken will, sind zusätzliche Initiativen erforderlich. Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigte sich kürzlich, als die belgischen Regionalregierungen über den belgischen Klima- und Energieplan verhandelten. Uneinigkeit über die Realisierbarkeit des Klimaziels, dessen Umsetzung die EU von Belgien erwartet (47% Emissionsreduzierung in den ESD-Sektoren), und die regionale Verteilung der Anstrengungen führten dazu, dass Belgien die Frist für die Vorlage seines vorläufigen Plans nicht einhalten konnte.

Ausblick auf das Jahr 2040

Obwohl es schwer werden wird, die aktuellen Klimaziele für 2030 zu erreichen, blicken wir bereits auf das nächste Jahrzehnt voraus. Derzeit arbeitet die EU an ihren Klimazielen für 2040. Zu diesem Zweck führte sie zwischen April und Juni 2023 eine öffentliche Konsultation durch, deren Ergebnisse in den kommenden Monaten verarbeitet werden.

Im Moment passiert also viel hinter den Kulissen. Wir werden bis zum ersten Quartal 2024 warten müssen, bevor Näheres über die vorgeschlagenen Ziele für 2040 bekannt werden wird. Es gibt jedoch bereits erste Anzeichen dafür, dass die Ziele erneut ehrgeizig sein und bereits nahe an das Netto-Null-Ziel für 2050 heranreichen werden. Die EU will eindeutig ihre Führungsrolle bei der Klimatransition verwirklichen. Leider werden diese Bemühungen nur dazu beitragen, die Transitionskosten niedrig zu halten. Die physischen Kosten des Klimawandels hängen nämlich von den Bemühungen nicht nur der EU, sondern auch der übrigen Länder der Welt ab. Schließlich hat der Block 'nur' einen Anteil von 7% (siehe Abbildung) an den weltweiten fossilen CO2-Emissionen (bzw. 9%, mit den Emissionen aus Importen).

Kohlendioxidemissionen aus fossilen Quellen im Jahr 2021 (in % der weltweiten Gesamtemissionen)

Bron: Bloomberg